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Artikel: Natürliche Intelligenz

Natürliche Intelligenz

Andrea Heistinger im Interview mit dem Magazin Lebensart.

Was dein Garten mit dir macht: Gartenexpertin Andrea Heistinger erzählt, warum unsere grünen Oasen wichtig sind und wie es mit dem Gärtnern klappt.

Es grünt so grün! In 2,2 Millionen privaten Hausgärten und auf 0,8 Millionen Balkonen und Terrassen strecken hierzulande gerade Pflanzen die ersten Triebe gen Sonne. Zeit, dass wir uns zu ihnen gesellen!

Hier weiterlesen.

„Von null auf hundert Market-Garden-Bio-Gemüsebau? Mit Hilfe des Handbuchs Bio-Gemüse haben wir das hinbekommen!“

Elisabeth & Andreas Nussbaumer, Hof-Sonnenweide Paradiesgemüse

„Unsere „gemeinsam Garteln“- Initiative für unsere SOZIALBAU-Community hat sich dank der tatkräftigen, höchst kompetenten und sehr sympathischen Unterstützung unserer Bio-Gartelexpertin Andrea Heistinger zu einem wahren Renner entwickelt. So haben wir nicht nur das biologische Garteln populär gemacht, sondern auch zur Gemeinschaftsbildung beigetragen.“

Mag. Artur Streimelweger, Abteilungsleiter Kommunikation SOZIALBAU AG

„Gemüse ist ein Geschenk des Himmels. Mit diesem Buch von Arche Noah und Andrea Heistinger kommt das Gemüse auf Balkon und Fensterbänke. Dann ist der Himmel zum Greifen nah. Ein Leben in Fülle.“

Heini Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt und GEA

„Wenn man in diesem Buch blättert, wird einem sofort klar: was da drinnen steht, hat Hand und Fuß oder besser Blätter und Wurzeln.“

Martin S., Deutsch Wagram

„Ein wirklich gut gemachtes Handbuch, praxisnah mit tollen Beispielen, das uns dazu animiert hat, mit der Autorin Andrea Heistinger eine fünfteilige Serie für unsere ORF-Sendung ‚Frühlingszeit‘ zu gestalten.“

Christian Hillinger, ORF

„Nachdem Sie dieses Buch gelesen haben, wird auch auf Ihrem Balkon oder Fensterbrett eine Wurmkiste stehen.“

Armin Thurnher , FALTER

„In schönen Bildern und Skizzen sammelt man beim Lesen Seite um Seite ein Wissen, das man sich so spannend nie vorgestellt hätte.“

Gabriele Sorgo, umweltbildung.at

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Blogartikel: Wie wir gut gedeihen.


Blogartikel, 26.02.2025
Lesezeit: 8 Minuten

Wie wir gut gedeihen.

Über Orte des guten Wachstums für Pflanzen, Menschen und Organisationen.

So manche Pflanze braucht ganz besondere Wachstumsbedingungen. Andere sind adaptionsfähig und kommen mit kargen Bedingungen genauso gut zurecht wie mit üppig gedüngten Flächen.

Der Garten und die Tätigkeit des biologischen Gärtnerns schaffen hilfreiche Metaphern für stärkende und regenerierende Prozesse – für einzelne Menschen, für Teams, ganze Unternehmen und Organisationen. In diesem Blog beschreibe ich sieben unterschiedliche Lebensbereiche und welchen Raum für individuelles und kollektives Wachstum sie Pflanzen jeweils bieten.



Was alles ist ein Lebensbereich?  

Pflanzen, die dem Standort, auf dem sie gepflanzt wurden auch ökologisch entsprechen, haben hier ein langes Leben. Sie fühlen sich wohl hier – und zwar unabhängig davon, ob sie ursprünglich in Mitteleuropa oder im Himalaya oder in Nordamerika heimisch waren. Hier gedeihen sie gut, vermehren sich und brauchen weniger gärtnerische Pflege. Dabei geht es um Lichtangebot, Wurzelkonkurrenz genauso wie um die Bodenverhältnisse – von mager bis nährstoffreich und von trocken bis feucht und von Urgestein = leicht saurer pH-Wert bis Kalk = höherer pH-Wert. Manche Pflanzen sind besonders heikel, andere sind Allrounder und haben weniger spezifische Ansprüche. Immer gilt: Pflanzen, die ihren Lebensansprüchen entsprechend gepflanzt werden, wirken auch harmonisch, wenn sie in Pflanzgemeinschaften mit anderen Pflanzen aus diesem Lebensbereich gesetzt werden. Das Konzept der Lebensbereiche haben Staudenkundler entwickelt und es bewährt sich im Garten seit Jahrzehnten.1

  • Übersetzt auf Organisationen & Leadership bedeutet dies zum Beispiel: Menschen gestalten das Umfeld – ihren Arbeits- und Lebensbereich – das ihnen geboten wird, immer auch mit. Zuerst gilt es Menschen gedeihliche und für sie passende Arbeitsbedingungen zu bieten, dann gestalten sie diese auch mit: Durch die Art und Weise, wie sie interagieren, wie sie zusammenarbeiten, wer von wem lernt oder wer wie Wissen und Erfahrung an andere weitergibt.  

Fragen für Menschen & Organisationen:

  • Welche Qualitäten eines Lebensbereichs möchte ich als Arbeitsplatz für mich wählen? Was zieht mich hier an?
  • Was bedeutet dieser Lebensraum für mich und meine Arbeitsprozesse? 
  • Was tut mir hier gut?
  • Was tut mir hier besonders gut? 
  • Wen will ich bei welchen Tätigkeiten um mich herumhaben?
  • Gedeihe ich besser, wenn ich mich „ungestört“ entwickeln kann? Wo und wann fühle ich mich von anderen „gestört“? Worin fühle auch ich mich gefördert, wenn andere gut gedeihen? Und wo löst das bei mir ein Gefühl von Angst aus, wenn andere scheinbar besser gedeihen als ich?

Lebensbereich Gehölz 

Pflanzen, die hier wachsen, haben einen Schutz von oben: Das Blätterdach des Waldes. Hier gedeihen Pflanzen, die mit dem hier spärlichen Lichtangebot sehr gut zurechtkommen – oder bereits Blätter und Blüten schieben, wenn das Blätterdach der Bäume noch nicht ausgetrieben hat. Dazu zählen viele Frühlingsblüher – vom Buschwindröschen bis zum Bärlauch. Die Pflanzen des Lebensbereich Gehölz brauchen nicht nur gedämpftes Sonnenlicht, sondern auch einen frischen, nährstoffreichen Boden und lieben die hohe Luftfeuchtigkeit des Waldes. Meistens haben sie recht dunkle Blätter – weil sie das vorhandene Licht besonders gut „ernten“ müssen, haben sie besonders viel Blattgrün (=Chlorophyll) eingelagert. Im Garten hat man meistens keinen Wald, klar. Aber ähnliche Lebensbedingungen können Schattenlagen (àSchattengärten) bieten oder auch Gruppen von Bäumen oder Sträuchern im Garten. Typische Stauden für solche Stellen sind zum Beispiel die Japanische Anemone (Anemone japonica), die Prachtspiere (Astilbe) oder viele Gräser und Farne. Und ebenso: Waldmeister (Galium odoratum), Elfenblumen (Epimedium), Waldgeißbart (Aruncus) und Silberkerze (Cimicifuga).

Fragen für Menschen & Organisationen:

  • Wann tut es mir gut, im Schatten und Schutz anderer zu arbeiten? Was genau tut mir dann gut?

Lebensbereich Gehölzrand 

Pflanzen, die hier wachsen, haben eine Schutz „von hinten“. Der Lebensbereich Gehölzrand ist eng verbunden mit dem Lebensbereich Gehölz. Durch das Wachsen der Gehölze ändern sich die Lichtverhältnisse im Jahresverlauf und auch über die Jahre. Vor allem kriechende Stauden können hier ihre Kraft zeigen und entfalten sich zum Licht. Zum Beispiel manche Geranium-Arten oder Stauden-Clematis Clematis x jouiniana. Sie sind flexibel und können sich den ständig wandelnden Lebensbedingungen anpassen, wenn sie genügend Platz für ihre Entwicklung zur Verfügung haben. Auch diese bekannten Gartenpflanzen gedeihen hier besonders gut: Fingerhut (Digitalis), Eisenhut (Aconitum), Rittersporn (Delphinium), Tränendes Herz (Dicentra), die meisten Akeleien (Aquilegia), Sterndolden (Astrantia), das Maiglöckchen, viele Lilienarten, Funkien (Hosta) und einige Gräser und Farne. 

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Was bedeutet „Im Gehölzrand wachsen“ für mich?
  • Was brauche ich, um wandelbar zu sein und mich wechselnden Arbeitsbedingungen gut anpassen zu können? Gibt es eine Kontinutität, die ich dann ganz besonders brauche und was ist diese? 
  • Wie sehr auf einer Skala von 0 bis 10 spornen mich wechselnde Arbeitsbedingungen auch an? 

Lebensbereich Freifläche 

Kurz gesagt: Die Freifläche heißt deswegen so, weil sie frei von Baumbewuchs ist. Hier wachsen keine Bäume, maximal kleine Sträucher. Abgesehen davon gibt es große Unterschiede: Eine Feuchtwiese ist genauso eine Freifläche wie eine Heide oder Steppe. Dem Boden kommt hier eine besondere Bedeutung zu. 

Pflanzen für warme, sommertrockene Böden: Schwertlilien (Iris), Türkischer Mohn (Papaver orientale), Hohe Sedum Arten (Sedum telephium und Sedum spectabile), Feuerlilien (Lilium maculatum), Madonnenlilien (Lilium candidum) oder auch die vielen aus dem Mittelmeerurlaub bekannte Junkerlilie (Asphodeline). 

Pflanzen für warme sonnige Plätze mit mäßig trockenen bis frischen Böden: Bergaster (Aster amellus), Kaukasus-Skabiosen, (Scabiosa caucasica) , Präriemalve (Sidalcea).

Pflanzen für sonnige Plätze und frische bis feuchte Böden: Purpursonnenhut (Echinacea), Kissenaster (Aster dumosus), Rauhblatt- und Glattblattastern (Aster novae-angliae und Aster novi-belgii , Sonnenauge(Heliopsis), Hoher Sommerphlox (Phlox paniculata) und Sonnenhut (Rudbeckia). Von den Gräsern gedeihen hier viele Seggen-Arten (Carex) besonders gut.

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Wie gerne auf einer Skala von 0 bis 10 arbeite ich “auf einer Freifläche”? Also so, dass mich so wie auf einer Bühne alle von außen wahrnehmen können und ich sie ebenfalls? 
  • Welche Arbeitssituationen und Kontexte fallen mir dazu ein?
  • Worin an meinen Gefühlen und Körperwahrnehmungen merke ich, wenn mir das „Ausgesetztsein“ zu viel wird?

Lebensbereich Steinanlage 

Der Lebensbereich „Steinanlage“ schließt an den Lebensbereich Freifläche an. Manche Stauden wachsen nur in diesem Lebensbereich gut, andere gedeihen auch hier gut. Zum Lebensbereich Steinanlage zählen auch Fels-Steppen, Kiesbeete und besonders steinreiche Böden. Auch hier können die Böden trocken, frisch oder feucht sein. Im trockenen Bereich wachsen die Mittagsblume (Delosperma) und die Bienenweide Drachenkopf (Dracocephalum) besonders gut. Pflanzen der Fels-Steppe sind zum Beispiel Yucca und die blau-bizarre Edeldistel (Eryngium). Ein besonderer Lebensraum sind Felsmatten, wie sie auch im Gebirge vorkommen, hier ist der Boden besonders flach und mager: Die Heilpflanze Arnika (Arnica montana) oder die besonders schöne Wermut-Art Artemisia schmidtiana  gedeihen hier gut. Auch Trockensteinmauern zählen zu diesem Lebensbereich. Auf der Mauerkrone besonders gut gedeiht zum Bespiel der Mauerpfeffer (Sedum acre).

Fragen für Organisationen: 

  • Was löst das Bild eines steinigen Bodens in mir aus? Welches Gefühl? Welche Gedanken? 
  • Was bedeutet es für mich in kargen Lebensbedingungen gut arbeiten zu können?
  • In wie weit ist es mir ein Ansporn aus wenigen Ressourcen viel herauszuholen?
  • Wo in meinem Leben kenne ich das unter kargen Bedingungen auch gut gedeihen zu können? 

Lebensbereich Alpinum 

Hier besteht das Substrat ausschließlich aus Steinen. Erde ist hier nicht zu finden. Wie eben auch im Hochgebirge, wo Geröllhalden ausschließlich aus (größeren und kleineren) Steinen bestehen. Im Gebirge dominiert eine Gesteinsart (Kalk, Schiefer etc.). Die Pflanzen, die hier wachsen, wachsen klein und gedrungen, häufig in Form eines “Polsters”, der die überwinternden Knospen vor Wind und tiefen Temperaturen schützt. Auch unter meterhohen Schneedecken können diese Pflanzen überleben und: Sie können in der kurzen Zeit zwischen Frühlingsbeginn und Frühsommer ganz rasch zur Blüte gelangen. Eine typische Pflanze, die sich hier wohl fühlt ist das Edelweiß oder auch der tiefblau-blühende Kleinstrauch Steinsame (Lithodora).

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Wie sehr auf einer Skala zwischen 0 bis 10 fühle ich mich in diesem Lebensraum wohl?
  • Was genau fühlt sich hier gut an?
  • Wie schütze ich mich vor Wind und Wetter?
  • Haben wir im Team Strategien um Zeiten, in denen unser Unternehmen nicht wie gewohnt wachsen kann, gut überdauern zu können? 

Lebensbereich Beet 

Der Lebensbereich Beet ist ein von Menschen geschaffener Lebensraum, der kein natürliches Vorbild hat. Beetstauden brauchen zu ihrer vollen Entwicklung einen offenen Boden um sich. Konkurrenz und Pflanzabstand spielen eine große Rolle. Der Boden ist ein guter Gartenboden und durch ständige Bearbeitung stets offen. Viele Prachtstauden gedeihen nur an diesen Standorten, wo sie ständig einen offenen Boden um sich haben. Typische Beetstauden sind etwa die Pfingstrose, die Margerite (Leucanthemum), Lupinen, ebenso der Rittersporn (Delphinium) oder die Madonnenlilie (Lilium candidum).

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Wie sehr auf einer Skala zwischen 0 bis 10 fühle ich mich in diesem Lebensraum wohl?
  • Was genau fühlt sich hier gut an?
  • Wo tut es mir gut, dass ich genügend Wuchsraum um mich habe? 
  • Merke ich, wenn ich gut mit Nährstoffen und Dünger versorgt werde?

Lebensbereich Wasserrand 

Damit sind der Wasserrand und sumpfige Bereiche gemeint. Das Umland von Wasserbecken genauso wie die Uferbereiche natürlicher Gewässer. Stauden, die hier hergehören sind Calmus (Acorus calamus), Schilf (Phragmites), der Rohrkolben (Typha), die wunderschöne Gelbe Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudocarus), ebenso wie die dottergelbe Sumpfdotterblume (Caltha palustris). Auf sehr feuchten Standorten fühlt sich das heimische Mädesüß (Filipendula) besonders wohl, die einen hervorragenden Kräutertee abgibt. In der Sumpfzone wächst auch die rosarote Schachbrettblume (Fritillaria meleagris)

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Wie sehr auf einer Skala zwischen 0 bis 10 fühle ich mich in diesem Lebensraum wohl?
  • Was genau fühlt sich hier gut an?
  • Wofür steht das Element Wasser für mich?

Lebensbereich Wasser 

Hierzu zählen Schwimmblattpflanzen, die am Boden des Gewässers wurzeln und deren Blätter bis zur Wasseroberfläche reichen, dann untergetauchte und freischwimmende Pflanzen. Im flachen Wasser wachsen verschiedene Seerosen. Zu den untergetauchten zählen die Wasserpest (Eloda – Vorsicht  kann stark wuchern!) oder der Wasser-Hahnenfuß (Ranunculus aquatilis). Zu den Freischwimmern zählen der Froschbiss (Hydrocharis) und das Hornblatt (Ceratophyllum).

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Wie sehr auf einer Skala zwischen 0 bis 10 fühle ich mich in diesem Lebensraum wohl?
  • Was genau fühlt sich hier gut an?
  • Wo ist unsere Arbeit im Team gerade gut im Fluss?

Als Menschen & Unternehmen gut gedeihen

Hat dieser Artikel eine konkrete Umsetzung inspiriert? Oder suchen Sie jemand, der Sie bei Teambuilding-Prozessen begleitet?
Ich arbeite mit einem Team an Kollegen und Kolleginnen aus Österreich und Deutschland zusammen, die dich gerne bei der Regeneration deines Teams begleiten und dabei gemeinsam festlegen, was alles Bedingungen sind, damit sie als Menschen, als Team und als Unternehmen gut gedeihen können.

Zeichnungen (c) Andrea Heistinger

[1] Diese Lebensbereiche haben die beiden Pflanzensoziologen Richard Hansen und Friedrich Stahl in ihrem Buch “Die Lebensbereiche der Pflanzen in Garten und Landschaft” beschrieben.


„Von null auf hundert Market-Garden-Bio-Gemüsebau? Mit Hilfe des Handbuchs Bio-Gemüse haben wir das hinbekommen!“

Elisabeth & Andreas Nussbaumer, Hof-Sonnenweide Paradiesgemüse

„Unsere „gemeinsam Garteln“- Initiative für unsere SOZIALBAU-Community hat sich dank der tatkräftigen, höchst kompetenten und sehr sympathischen Unterstützung unserer Bio-Gartelexpertin Andrea Heistinger zu einem wahren Renner entwickelt. So haben wir nicht nur das biologische Garteln populär gemacht, sondern auch zur Gemeinschaftsbildung beigetragen.“

Mag. Artur Streimelweger, Abteilungsleiter Kommunikation SOZIALBAU AG

„Gemüse ist ein Geschenk des Himmels. Mit diesem Buch von Arche Noah und Andrea Heistinger kommt das Gemüse auf Balkon und Fensterbänke. Dann ist der Himmel zum Greifen nah. Ein Leben in Fülle.“

Heini Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt und GEA

„Wenn man in diesem Buch blättert, wird einem sofort klar: was da drinnen steht, hat Hand und Fuß oder besser Blätter und Wurzeln.“

Martin S., Deutsch Wagram

„Ein wirklich gut gemachtes Handbuch, praxisnah mit tollen Beispielen, das uns dazu animiert hat, mit der Autorin Andrea Heistinger eine fünfteilige Serie für unsere ORF-Sendung ‚Frühlingszeit‘ zu gestalten.“

Christian Hillinger, ORF

„Nachdem Sie dieses Buch gelesen haben, wird auch auf Ihrem Balkon oder Fensterbrett eine Wurmkiste stehen.“

Armin Thurnher , FALTER

„In schönen Bildern und Skizzen sammelt man beim Lesen Seite um Seite ein Wissen, das man sich so spannend nie vorgestellt hätte.“

Gabriele Sorgo, umweltbildung.at

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Blogartikel: Metaphern des Gärtnerns.


(c) Rupert Pessl, Blüten blühen

Blogartikel, 17.01.2025
Lesezeit: 5 Minuten

Metaphern des Gärtnerns.

Sinnstiftende Bilder für lebendige Organisationen und Unternehmen.

Der Garten und die Tätigkeit des Gärtnerns schafft hilfreiche Metaphern für stärkende und regenerierende Prozesse in Unternehmen und Organisationen – für einzelnen Menschen und für Teams.



Der Garten als Schutzraum 

Ein Garten ist zugleich ein Schutzraum und ein Nährraum. Was den Pflanzen Wachstum und Entwicklung – und aus der Perspektive des Gärtners oder der Gärtnerin Ertrag und Ernte ermöglicht – sind der Schutz eines Zaunes vor Wind und/oder Wildtieren und das Schaffen eines tiefgründigen, humusreichen und damit gut durchwurzelbaren Bodens.  

  • Übersetzt auf die Organisationen & Leadership bedeutet dies: Führung heißt, Menschen ein Umfeld zu schaffen, das ihnen persönliches Wachstum UND der Organisation ertragreiche Arbeitsleistung ihrer Mitarbeiter*innen ermöglicht.

Der Garten als kollektiver Entwicklungsraum 

Der wichtigste Wuchsraum für Pflanzen ist zunächst der Raum unter der Erde – der Raum, der für uns Menschen eigentlich unsichtbar ist. Hier findet etwas statt, das zugleich wunderbar wie praktisch ist: Pflanzen können in einem belebten Boden viele Nährstoffe aktiv mobilisieren. Anders als die Pflanze seit Beginn der Düngemittelforschung im 19. Jahrhundert verstanden wurde – nämlich als passives Wesen, das von Menschenhand mit künstlichen Düngern versorgt werden muss – versteht die junge Forschung der Bio-Kommunikation die Pflanze als aktives Lebewesen, das bei passenden Verhältnissen zur Selbststeuerung befähigt ist. Denn Pflanzen können durch die Abgabe von Wurzelexsudaten ins Erdreich in enger Kooperation mit Pilzen und Bakterien Nährstoffe wie Phosphor und Kalium aus dem Mutterboden lösen. Und zwar genau dann, wann sie diese Nährstoffe brauchen. „Ein guter Gärtner ist ein wurzelkundiger Mensch“, nennt dies Andrea Heistinger.  

  • Übersetzt auf die Teams, Leadership und Teamentwicklung: Menschen brauchen ein Umfeld (einen Garten), das ihnen echtes Zusammenarbeiten (Zusammenwachsen) ermöglicht und sie zum eigenverantwortlichen Handeln und anregt und das die Pflege von Beziehungen untereinander ermöglicht und fördert. 

Tempi und Rhythmen des Wachsens 

Pflanzen wachsen sowohl schnell als auch langsam. Die Wachstums- und der Entwicklungsprozesse von Kulturpflanzen bringen – unter der Obhut des gärtnernden Menschen und unter Beachtung der Voraussetzungen – Beschleunigung, Entschleunigung und Innehalten in einen Rhythmus und in Einklang. Keimen, Lostreiben, Blühen und Reifen.  Das sind die vier Entwicklungsphasen im Leben einer Pflanze. Welche Bedingungen braucht es jeweils, um eine Phase zu starten und zur vollen Geltung zu bringen? 

Keimen 

Damit ein Samenkorn keimen kann braucht es im Wesentlichen drei Wachstums- in diesem Fall Keimfaktoren: Wärme, Feuchtigkeit und für die meisten Kulturpflanzen: Dunkelheit. Dann aus einem Samenkorn zunächst die Keimwurzel und dann das Keimblatt. Solange sich die nun keimende Pflanze nicht selbst mit Nährstoffen versorgen kann, versorgen die im Nährgewebe des Samenkorns eingelagerten Nährstoffe der Sämling mit allem, was er für den Wachstumsvorgang des Keimens benötigt. 

Fragen für Menschen & Organisationen:

  • Was sind in Ihrem Unternehmen die Bedingungen, unter denen Innovation und Neues keimen kann?  
  • Im Generationenwechsel: Was an Erfahrung, Wissen, Ressourcen übergibt die ältere Generation der nächsten?

Lostreiben 

Nun beginnt die Phase des kräftigen Wachstums, des üppigen Wucherns – bei den Kulturpflanzen – des Bildens von essbarer Pflanzenmasse, die wir Gemüse nennen. Damit dies gelingt, benötigt die Pflanze Licht – das sie als Energie in Pflanzenmasse umwandelt. Dann Wärme – die ihr Wachstum begünstigt. Drittens Feuchtigkeit in Form von Wasser, das die Pflanze über die Wurzeln aufnehmen kann. Und Voraussetzung für all dies ist: genügend Wuchsraum. 

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Welche Bedingungen brauchen Sie an Ihrem Arbeitsplatz, damit Sie Ihr Potenzial entfalten können?  
  • Wenn Sie Führungskraft sind: Wie können Sie die Potenzial-Entfaltung Ihrer MitarbeiterInnen fördern? Wo brauchen Sie eigenen Wuchsraum und wo brauchen sie ein Ranksystem – also Förderungen (Mentoring, Coaching, Anleitung) durch dienstältere Mitarbeiter*innen? 

Blühen 

Eine Pflanze geht in Blüte: Bei all den Blumen des Gartens ist dies der – weithin sichtbare – Sinn & Zweck, warum wir sie in unseren Gärten kultivieren. Aus der Perspektive der Pflanze sorgt sie, indem sie blüht für das generatives Fortbestehen ihrer Art: Ihre männlichen Blütenorgane – die Staubgefäße – locken Insekten und andere Tiere herbei, die für ihre Bestäubung sorgen (und sich bei dieser Bestäubung mit Nahrung versorgen). Wir Menschen nennen dies Symbiose. Wesentliche Wachstumsfaktoren für die Blüte sind bei manchen Pflanzen die Tageslänge. Immer jedoch ist nun wesentlich, dass die Pflanze nun mit wesentlich weniger und anderen Nährstoffen versorgt wird, als in der Phase des üppigen vegetativen Lostreibens. 

Fragen für Menschen & Organisationen: 

  • Was waren die Momente in meinem Berufsleben, in denen ich das Gefühl hatte, voll erblühen zu können?  
  • Was ist für mich eine „blühende Organisation“ – an welchen Merkmalen erkenne ich diese? Welche Unternehmen und Organisationen fallen mir dazu ein? Habe ich das schon einmal rückgemeldet? 

Samen bilden 

An einer Mutterpflanze reifen hunderte Samenkörner. Aus eins wird unzählige. Damit die Samenausreife gut gelingt braucht es nun Wärme und Trockenheit. Und einen Gärtner oder eine Gärtnerin, die die Samen rechtzeitig erntet und in Sicherheit bringt. Oder die Pflanzen bewusst der Selbstaussaat überlässt, wie dies in der Kulturtechnik des Blackbox-Gardenings gezielt genutzt wird. Dann suchen sich die Arten, die man im Garten angebaut hat, im nächsten Jahr selbst und in Wechselwirkung mit den anderen Pflanzen einen für sie passenden Wuchsraum.  

Fragen für Organisationen: 

  • Wie sichern wir am Ende von Projekten, dass die Erfahrungen in unserer Organisation gut weitergegeben und damit auch in Zukunft zugänglich sind?  
  • Haben wir Prozesse und Rituale des Abschließens und Innehaltens in unserem Unternehmen, wenn ein Produkt fertig entwickelt ist? 


„Von null auf hundert Market-Garden-Bio-Gemüsebau? Mit Hilfe des Handbuchs Bio-Gemüse haben wir das hinbekommen!“

Elisabeth & Andreas Nussbaumer, Hof-Sonnenweide Paradiesgemüse

„Unsere „gemeinsam Garteln“- Initiative für unsere SOZIALBAU-Community hat sich dank der tatkräftigen, höchst kompetenten und sehr sympathischen Unterstützung unserer Bio-Gartelexpertin Andrea Heistinger zu einem wahren Renner entwickelt. So haben wir nicht nur das biologische Garteln populär gemacht, sondern auch zur Gemeinschaftsbildung beigetragen.“

Mag. Artur Streimelweger, Abteilungsleiter Kommunikation SOZIALBAU AG

„Gemüse ist ein Geschenk des Himmels. Mit diesem Buch von Arche Noah und Andrea Heistinger kommt das Gemüse auf Balkon und Fensterbänke. Dann ist der Himmel zum Greifen nah. Ein Leben in Fülle.“

Heini Staudinger, Waldviertler Schuhwerkstatt und GEA

„Wenn man in diesem Buch blättert, wird einem sofort klar: was da drinnen steht, hat Hand und Fuß oder besser Blätter und Wurzeln.“

Martin S., Deutsch Wagram

„Ein wirklich gut gemachtes Handbuch, praxisnah mit tollen Beispielen, das uns dazu animiert hat, mit der Autorin Andrea Heistinger eine fünfteilige Serie für unsere ORF-Sendung ‚Frühlingszeit‘ zu gestalten.“

Christian Hillinger, ORF

„Nachdem Sie dieses Buch gelesen haben, wird auch auf Ihrem Balkon oder Fensterbrett eine Wurmkiste stehen.“

Armin Thurnher , FALTER

„In schönen Bildern und Skizzen sammelt man beim Lesen Seite um Seite ein Wissen, das man sich so spannend nie vorgestellt hätte.“

Gabriele Sorgo, umweltbildung.at